Da ich in einer christlichen Familie groß geworden bin, waren mir fromme Vokabeln und Verhaltensweisen gut bekannt. Lange Zeit dachte ich, es reicht vollkommen aus, nichts Schlechtes zu tun, um Gott zu gefallen. Doch eine Begegnung mit einer Person hat mein Leben grundsätzlich verändert. Mitte der 1980ger Jahre begegnete ich einer Frau, einer Missionarin für Sinti und Roma im norddeutschen Raum, auf einem Campingplatz. Ihr Name war Gertrud Wehl. Ich war mit meinen Freunden zum Zelten dorthin gefahren. Sie lud uns zu einer Tasse Tee ein und sprach mich direkt an, ob ich wüsste, wo ich meine Zeit nach dem Tod verbringen werde. Diese Frage ließ mich nicht mehr los, und so entschloss ich mich, mein Leben zu ändern. Ich lud Jesus ein, künftig mein Leben zu lenken und entschied mich, meine Entscheidungen an Seinem Willen auszurichten. Erstmal änderte sich nicht viel, da ich mich ja in einer frommen Umgebung befand. Aber allmählich änderte sich mein Freundeskreis, ich fand Interesse am Bibelstudium und ging gerne zu kirchlichen Veranstaltungen. Nach und nach verstand ich, was an jenem Zeitpunkt geschah, als Jesus in mein Leben kam. Später wurde mir klar, dass ich in diesem Moment in die Familie Gottes hineingekommen bin, das die kaputte Verbindung zu Gott wieder hergestellt wurde und mir die erdrückende Last von Schuld genommen wurde. Das alles machte keinen perfekten Menschen aus mir. Gebete, Gespräche mit Gott, führte ich fast täglich und hatte viele Fragen an die Bibel. Also beschloss ich zu einer Bibelschule zu gehen, um Gottes Wort noch besser zu verstehen.
Im Anschluss an diese Ausbildung heirateten ich und wir gingen gemeinsam nach Israel, um das Land kennenzulernen, indem der größte Teil unserer Bibel geschrieben wurde und um Hebräisch zu lernen. Es war eine sehr prägende Zeit für unser Leben. Erst hier verstand ich viele Zusammenhänge der Bibel im natürlichen Kontext. Ich bin Gott sehr dankbar für diese Zeit und für die Erfahrungen, die ich in seinem Land machen durfte. Die folgenden Jahre brachten viele Veränderungen mit sich, schöne Zeiten und auch heftige Herausforderungen. Liebe Freunde begleiteten meine Familie und mich und wir erlebten Gottes Führung hautnah. Niemals habe ich die damalige Entscheidung bereut.